Merinowolle stammt vom Merinoschaf, das im Mittelalter in Spanien enorme wirtschaftliche Bedeutung als Wolllieferant erlangte. Auf die Ausfuhr von Merinoschafen stand damals sogar die Todesstrafe. Heute ist Australien der weltweit größte Produzent von Merinowolle.
Merinowolle ist "in", keine Frage. Seit einigen Jahren ist die klassische Funktionswäsche aus Synthetik auf dem Rückzug. Die ehemaligen Anhänger der schnelltrocknenden, aber leider meist auch schnellstinkenden Sportbekleidung aus verschiedensten synthetisch hergestellten Fasern, orientieren sich nun immer häufiger in Richtung Naturfaser. Eine der beliebtesten, weil vielseitig einsetzbar, geruchshemmend und äußerst pflegeleicht, ist die Merinowolle. Wunderbar weich, fein, stark gekräuselt und elastisch, hat sie sehr wenig mit der gemeinen Wolle von Omas Socken zu tun, die öfters bereits beim bloßen Anblick die wollgeraute Gänsehaut in Aufregung versetzte. Die hochwertige Merinowolle wird vor allem als Baselayer, bei Unterwäsche, Socken und Kopfbedeckungen oder als Midlayer bei Shirts und Pullovern verwendet. Merino-Unterwäsche wird nach "Grammaturen", in Stärken in g/m2 eingeteilt. Die Grammaturen starten bei dünner Unterwäsche bei 140 g/m2 und steigern sich dann bis auf satte 500 g/m2 bei einem auf kalte Wintertage ausgelegten Pullover. Merino ist auch sehr gut für schweißtreibende Aktivitäten im Sommer geeignet. Beim Wandern, Biken oder für den nicht minder anstrengenden Stadtspaziergang unter der glühenden Sonne des Südens. Merino gleicht die Körpertemperatur aus, sie kühlt oder wärmt, je nachdem.