Tuscany Trail - Reisetagebuch: heiß, staubig, unvergesslich!

    Der Tuscany Trail ist das größte Bikepacking-Event der Welt und findet jedes Jahr in der Toskana statt. Hunderte RadfahrerInnen aus über 40 Ländern nehmen daran teil. Nicole Scapin, Content Editor des SPORTLER PIM-Teams (Product Information Management), hat sich auf dieses Abenteuer eingelassen und lässt uns an dieser intensiven, uvergesslichen Erfahrung teilhaben. Erfahre mehr über ihre Eindrücke, Gedanken und Tipps...
    Tuscany Trail Foto Nicole Scapin
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    "Es wird ein Kampf mit dir selbst sein und eine Emotion, die du ein Leben lang in dir tragen wirst." Das waren die Worte, die mich dazu gebracht haben, mich dieses Jahr für den Tuscany Trail anzumelden, zusammen mit Gianluca, meinem Partner, der mich während der 470 km langen Reise mit etwa 7000 Höhenmetern sehr unterstützen wird. Die einzigen Regeln für dieses Abenteuer: dem GPS-Track folgen, selbst unterstützt und ohne Zeitlimit.
    Also werden Tempo, Tagesdistanz sowie die Zeit individuell bestimmt.

    Ich bin bereit, die Herausforderung anzunehmen, meine Grenzen zu überschreiten und mich selbst besser kennenzulernen. Ich kann es kaum erwarten, loszulegen!
    Tuscany Trail Foto Nicole Scapin
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    Vor der Abreise:

    Auf der Liste der "Dinge, die man nicht vergessen sollte", scheint nichts zu fehlen: Das Fahrrad ist bereit und die Miss Grape-Taschen sind gepackt. Ich bin sehr aufgeregt, weil ich immer noch nicht weiß, was mich erwartet und voller Zweifel über meine Fähigkeiten, das Wetter und meinen mentalen Zustand. Wie immer tendiere ich dazu, mich selbst zu unterschätzen, aber gleichzeitig hoffe ich, dass ich mich wie so oft selbst übertreffe und dies eine einzigartige und emotionale Erfahrung wird.

    Mein Vorsatz: Ich weiß noch nicht, wie viele Etappen ich auf der Tuscany Trail-Strecke machen werde. Ich möchte versuchen, auf meinen Körper zu hören und ihn weiter voranzutreiben, ohne mich jedoch zu überanstrengen, denn es ist und bleibt eine Reise, und ich möchte sie zu 100% genießen.
    Tuscany Trail Foto Nicole Scapin
    Nicole und Gianluca bekamen die Miss Grape-Biketaschen von SPORTLER gestellt. Du findest sie in unserem Onlineshop >>>

    Tuscany Trail, Tag 1: Donoratico - Volterra

    Ich habe das Startpaket abgeholt und die Startnummer an der Lenkertasche Tendril 4.10 WP von Miss Grape befestigt: Ich bin bereit loszulegen. Die heutige Etappe sieht einen kurzen Stopp am Strand vor, Schotterstraßen durch die toskanischen Hügel, Regen und Gewitter, einen harten Anstieg nach Volterra und dann hoffentlich einen trockenen Platz zum Übernachten.

    Nach 118 km und 1736 Höhenmetern finde ich einen Bauernhof, der Gianluca und mir erlaubt, unser Zelt im Garten aufzustellen und eine wohltuende warme Dusche zu nehmen. Ich kann es kaum glauben, ich habe heute so viel Rad gefahren, wer hätte das gedacht?
    Tuscany Trail Foto Nicole Scapin
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    Tuscany Trail, Tag 2: Volterra - San Giovanni d'Asso

    Ich baue das Zelt ab, das perfekt in dieTrunk 6-Tasche von Miss Grape passt - die an der Federgabel von Gianlucas Fahrrad montiert ist -, frühstücke und los geht's! Heute bin ich auch in Begleitung eines Freundes/Kollegen aus dem SPORTLER Store Treviso, Marco, der einen bestimmten Rhythmus beibehalten möchte und mich daher dazu anspornt, mehr zu fahren als geplant.

    Ich fahre durch Monteriggioni, ein Dorf eingebettet zwischen mittelalterlichen Mauern, und Siena mit der berühmten Piazza del Campo, zwei magische Orte, um dann offroad mit steilen und anspruchsvollen Anstiegen und Abfahrten, matschigen Abschnitten und Furten fortzufahren.

    Abends finde ich dank eines Mädchens, das ich unterwegs kennengelernt habe, einen Campingplatz, wo ich das Zelt aufstellen kann: Ich freue mich besonders auf die Dusche, denn diesen kleinen Luxus weiß ich nach einer Stunde im strömenden Regen wirklich zu schätzen.

    Heute habe ich meinen persönlichen Rekord gebrochen: Ich bin 120 km mit über 2200 Metern Anstieg gefahren.
    Tuscany Trail Foto Nicole Scapin
    Siena und Monteriggioni

    Tuscany Trail, Tag 3: San Giovanni d'Asso - Paganico

    Auf meiner heutigen "To-Do-Liste" steht: einen neuen Reifen für Gianlucas Fahrrad finden, da dieser arg strapaziert ist und jederzeit platzen könnte. Nach einigen Absagen finde ich endlich den Reifen und wir sind bereit, das Abenteuer fortzusetzen.

    Auch heute muss ich mich mit kurvenreichen Anstiegen und Abfahrten auf Schotterstraßen mit wunderbaren Ausblicken auseinandersetzen: Olivenhaine, Felder voller Mohnblumen, grüne Hügel...

    Angesichts der großen Hitze heute gibt es viele Stopps, um die Trinkflaschen aufzufüllen, ich muss mich unbedingt zum Trinken zwingen: Dabei erweist sich die Bud Adventure-Tasche von Miss Grape als extrem nützlich, sie ermöglicht es mir, die Trinkflasche immer griffbereit zu haben, um auch während der schwierigsten Anstiege zu trinken.

    86 km und 1638 Meter Höhenunterschied geschafft. Es mag im Vergleich zu den anderen Tagen wenig erscheinen, aber dieses Mal habe ich mich selbst übertroffen und einen Anstieg mit einer Steigung von über 20 % bewältigt, wer hätte das gedacht? Ich sicher nicht.

    Ich gehe zufrieden schlafen, im kleinen Zelt, das auf einem Sportplatz aufgestellt wurde, wo aber ein anfängliches Dorffest leider zusehends in eine wilde Party mit DJ und Stroboskoplichtern ausartet. Ich denke, das wird eine unruhige Nacht.

    Tuscany Trail Foto Nicole Scapin
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    Tuscany Trail, Tag 4: Paganico - Donoratico

    Von der extremen Feuchtigkeit geweckt, baue ich das Zelt ab - hoffentlich zum letzten Mal. Zum Frühstück gibt's heute frisch gebackene Pizza, dann geht es weiter. Die Etappe, die ich heute schaffen möchte, beginnt mit einem sehr langen, aber nicht allzu technischen Anstieg, um dann einer ebenso langen, ebenen Strecke Platz zu machen, fast wie eine Fata Morgana, die bis nach Follonica führt. Der Wunsch, alles hinter sich zu lassen und ins Meer zu springen, ist groß, aber angetrieben von einer nie zuvor erlebten Entschlossenheit beschließe ich, alles zu geben, um heute bis zum Ende zu kommen.

    Nach einem endlosen Singletrack beginnt der letzte Anstieg: unbefestigt, steil (als ob die bisherigen nicht ausreichend gewesen wären) und gefühlt unendlich. Es ist wahrscheinlich der anstrengendste Anstieg der gesamten Strecke, sowohl technisch als auch mental. Du weißt, dass du fast am Ziel bist, du musst nur noch einmal in die Pedale treten, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, aber es scheint nie aufzuhören, sobald es etwas flacher wird, erscheint schon wieder ein kurviger Anstieg.

    In Castagneto Carducci, einem wunderschönen Dorf auf einem toskanischen Hügel angekommen, beginnt die Abfahrt, die mich zum Ziel dieser endlosen Etappe und damit zum Abschluss dieser wundervollen zehnten Ausgabe des Tuscany Trails bringt.

    Ungläubig, lächelnd und verdammt müde habe ich mich einmal mehr selbst übertroffen und den letzten Tag mit 146 km und 1664 Metern Höhenunterschied beendet.
    Tuscany Trail Foto Nicole Scapin
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    Nach der Ankunft:
    Die meisten Zweifel, die ich vor diesem Trail hatte, sind verschwunden. Ich fühle mich stärker als je zuvor, vor allem mental und habe erkannt, dass ich aufhören muss, mich ständig zu unterschätzen. Stattdessen kann ich mich jedes Mal selbst übertreffen und lernen, niemals aufzugeben, nur weil ich vor einem Hindernis stehe.

    Und genau diesen Gedanken möchte ich mit euch teilen, traut euch und ihr werdet von solchen Erlebnissen für immer zehren!

    Interessantes zum Thema:
    BIKEPACKING: Praktische Taschen für deine Fahrradabenteuer.
    Was ist mitzunehmen und wie organisiert man den Platz, damit das Fahrrad leicht und bequem zu fahren bleibt?

    ERNÄHRUNG UNTERWEGS: Sportgetränke und Energieriegel.
    Wenn man unterwegs ist, zum Beispiel beim Fahrradtraining, ist es wichtig, dem Körper regelmäßig und in Form von Getränken und Energieriegeln Energie zuzuführen.

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