Bikepacking: praktische Taschen für dein Bike Abenteuer
Lange vorbei sind die Zeiten wo es nur die klassischen Gepäckträgertaschen hinten und vorne am Fahrrad gab. Heutzutage ist die Auswahl an Fahrradtaschen so groß, dass man bereits vor dem Kauf eine klare Vorstellung davon haben sollte, welche Art von „Reise“ bevorsteht.
Grundsätzlich ist es einmal hilfreich, zu entscheiden, ob die angepeilte Reise hauptsächlich über Straßen und Fahrradwege oder aber über Wege verlaufen soll, bei denen es auf Passagen auch immer wieder eng werden kann. Für diesen zweiten Fall eignen sich die in dieser Story angesprochenen Bikepacking Taschen. Gravelbikes und die dazugehörige Bekleidung eignen sich aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten am besten für ein Bikepacking-Abenteuer.
Ein weiterer Tipp, der für das Fahrradreisen jeglicher Art relevant ist, ist, dass auf einen Rucksack verzichtet werden sollte, da es garantiert zu Schmerzen führt, wenn man mehrere Stunden am Tag auf dem Bike sitzt und mit jeder Bodenunebenheit eine Belastung im Rücken verspürt. Gegen einen kleinen Rucksack bei einer Tagestour mit dem Mountainbike ist natürlich nichts einzuwenden, auch weil sich darin meist nur eine dünne Jacke, ein paar Müsliriegel und die nötigsten Reparaturtools finden.
Bikepacking – welche Taschenkombination eignet sich für meine Reise?
Satteltasche oder Rahmentasche mit Lenkertasche: Dieses Setup ist meist ausreichend, wenn man ein paar Tage unterwegs ist und dabei in Herbergen übernachtet. In der Satteltasche wird praktisch alles außer Geld, Dokumente, Fotoapparat, Smartphone und ein paar Energieriegel untergebracht, denn diese Dinge sollten stets griffbereit in der Lenkertasche positioniert werden.
Satteltasche, Rahmentasche, Oberrohrtasche und Lenkerrolle: Mit diesem Setup kann bereits mit dem Gedanken einer Übernachtung mit Tarp, Schlafsack und Isomatte gespielt werden. Die Lenkertasche sollte aber besser mit einer Lenkerrolle ersetzt werden, die kleinen wichtigen Utensilien (Geld, Smartphone usw.) werden dann in einer Oberrohrtasche oder direkt im Trikot verstaut.
Satteltasche, Rahmentasche, Oberrohrtasche, Lenkerrolle und Gabeltaschen: Falls für die Reise Camping mit allem Nötigen angepeilt wird, dann braucht es noch ausreichend Platz für Zelt, Kocher, Kochtopf und verschiedenen anderen Utensilien, die dann gut verteilt am Bike untergebracht werden müssen, damit das Fahrverhalten des Bikes nicht beeinträchtigt wird.
Welches Gepäck in welche Tasche
Satteltasche: Das Gewicht in dieser, am hinteren Teil des Bikes unter dem Sattel befestigten Tasche sollte eher gering sein, da sich somit das lästige Schwingen der Tasche auf Offroad-Strecken stark reduzieren lässt. In der Satteltasche sollten also Kleidung, Schlafsack, leichte Nahrungsmittel, Zelthülle, Toilettenbeutel und Ersatzteile untergebracht werden. Beim Packen sollte auch die Reihenfolge der Benutzung bedacht werden.
Rahmentasche: Diese Tasche befindet sich im Rahmendreieck des Bikes, also zentral im Rahmen. Rahmentaschen gibt es in verschiedenen Liter-Volumen bis zu einer maximalen Größe, die den gesamten Freiraum des Rahmendreiecks ausfüllt, den Full-Frame-Taschen. In die Rahmentaschen kommt das schwere Gepäck, also Werkzeug, Kochausrüstung, Zeltstangen, schwere Nahrungsmittel.
Lenkertasche: Für diese Tasche gilt, ähnlich wie bei der Satteltasche das Gewicht gering zu halten, da der hohe Schwerpunkt das Lenkverhalten unangenehm beeinflussen könnte. Als Inhalt der Lenkertasche eignen sich: Kleidung, Schlafsack, Zelt.
Oberrohrtasche: Diese sind meist kleiner, da darin kleine Utensilien für den spontanen Gebrauch untergebracht werden: Geldbeutel, Smartphone, Müsliriegel, Brillenetui etc.
Gabeltaschen/Käfigtaschen: Falls es noch mehr Stauraum am Bike braucht, so bieten sich die direkt an der Gabel befestigten Taschen an. Auch hier gilt gleichmäßig und nicht schwer zu beladen, da sonst das Lenkverhalten verschlechtert wird. In die Gabeltaschen können Koch-/Trinkbecher, Kleidung, Trinkflaschen (falls eine Full-Frame-Tasche verwendet wurde und die Trinkhalterung am Rahmen nicht mehr nutzbar ist), Schlafsack etc.
Gepäck am Bike – Grundsätzliches zu beachten
> Die Wichtigkeit der ausgeglichenen Gewichtsverteilung des Gepäcks sollte nicht unterschätzt werden, da das Fahrverhalten des Bikes massiv beeinflusst werden kann.
> Der Schwerpunkt sollte immer so tief wie möglich gehalten werden, schweres Gepäck sollte tief und so nah als möglich an den Rahmenstangen gepackt werden.
> Die Lenkertasche muss gut überlegt fixiert werden, da ein problematischer Zugang zu Bremse und Schaltung die Fahrt schwierig und gefährlich machen kann.
> Keine Tasche am Bike sollte die Breite des Lenkers übersteigen, da es sonst bei engeren Wegen zu Passierproblemen kommen könnte.
> An der Vorder- und Rückseite muss es eine Fixierungsmöglichkeit für Fahrradlichter am Rahmen oder an den Taschen geben.
P.S. Hier gibt's noch Tipps und passende Ausrüstung für deine erste Reise mit dem Gravel-Bike!